NFL Draft 2020: Die stärksten Offense-Spieler

Nachdem wir uns zu Beginn den Primaballerinas des Drafts, den Quarterbacks zugewandt haben, dreht sich in der nächsten Runde unserer Draft-Previews alles um solche offensive Top-Prospects, die nicht zum Bälle werfen in die NFL kommen.
Mekhi Becton (Louisville)
Los gehts gleich mit dem schwersten Spieler des gesamten Drafts. Wer 167 Kilogramm in nur 5,1 Sekunden durch den 40-Yard-Dash beschleunigt, verspricht auf dem Feld eine Wucht zu entfalten, die gegnerische Verteidigern den Angstschweiß in die Stirn treibt. Dabei hat Becton auch außerhalb des Combines gezeigt, dass er trotz seines gigantischen Körperbaus ein hervorragender Athlet ist. Sein College-Team Louisville spielte zuletzt vornehmlich mit einem Stretch Zone-Blocking-System, welches den O-Lineman ein hohes Maß an Laufarbeit und Beweglichkeit abverlangt – kein Problem für Becton. Die Scouts sind einhellig fasziniert: Niemand kann so gebaut sein und sich gleichzeitig so leichtfüßig bewegen!? Mekhi Becton ist also ein echter „Freak of Nature“, ein Spielertyp, den man wenn überhaupt nur alle paar Jahre in einem Draft finden wird. Gerade deswegen ist er auch so begehrt.
Team: Manche trauen den Giants an Nr. 4 bereits zu, bei dem kolossalen Offensive Tackle zuzuschlagen. Die Giants werden wohl nächste Saison auch ein Zone-Blocking-System um Superstar-RB Saquon Barkley aufziehen und haben mit Daniel Jones einen jungen, fumbleanfälligen Quarterback, dem man gerne einen riesengroßen Beschützer an die Seite stellen möchte.
Tristan Wirfs (Iowa)
Wir bleiben bei athletischen Combine-Sensationen. Tristan Wirfs hat dort wohl wie kaum ein anderer die Blicke auf sich gezogen. Nicht nur legte er einen fabelhaften 4,85 Sekunden 40-Yard-Dash hin (bei immerhin 145 Kilo), auch sprang er etwa beim Vertical Jump höher als die Top-Receiver-Prospects Jerry Jeudy und CeeDee Lamb. Die meisten Experten attestierten ihm die beste Combine-Leistung eines Offensive Linemans aller Zeiten. Wie auch bei Becton spricht nicht nur die pure Athletik sondern auch die Leistung auf dem Feld für Wirfs. Aufnahmen aus seinen Spielen für Iowa zeigen, dass er seine Fähigkeiten beinahe mühelos auf das Feld bringt und von seinen Händen über die Basis bis zur Beinarbeit bereits auf einem Level spielt, dass ihn als ‚plug and play‘ Starter qualifiziert. Hinzu kommen die lobenden Worte der Mitspieler, die ihm eine vorbildliche Arbeitseinstellung attestieren.
Team: Die Arizona Cardinals haben mit DeAndre Hopkins den wohl heißesten Trade der Offseason gelandet und mit Kyler Murray einen sehr vielversprechenden Rookie-QB. Um diese ganzen PS auch auf die Straße zu bekommen ist eine gute O-Line unverzichtbar. Gerade bei einem so beweglichen Quarterback wie Murray, der sich auch gerne mal spontan entscheiden kann aus einem Pass- einen Laufspielzug zu machen, braucht es Linemen, die mit so einer Athletik mithalten können. Linemen wie Tristan Wirfs.
CeeDee Lamb (Oklahoma) / Jerry Jeudy (Alabama)
Dieses Jahr ist der Draft unglaublich stark auf der Position des Wide Receivers besetzt. Bis weit in die zweite Runde wird man dort noch Talente finden, die in anderen Jahren als Top-Ten-Pick gehandelt wurden. Die beiden Crème de la Crème-Picks dürften allerdings CeeDee Lamb und Jerry Jeudy darstellen. Wer von den beiden vor dem jeweils anderen gepickt werden wird ist wohl Geschmackssache. Beide Receiver sind beinahe Spiegelbilder voneinander. Sowohl Lamb als auch Jeudy haben einerseits den Speed um gegenerische Defenses ‚tief‘ zu schlagen und andererseits auch bereits jetzt schon Route-Running-Fähigkeiten, mit denen man sie überall auf dem Feld einsetzen kann. Wenn man unbedingt Unterschiede finden möchte: Lamb ist etwas agiler und hat wohl um einen Hauch die besseren Hände, während Jeudy ein wenig größer und physischer ist.
Team: Die New York Jets haben in der Offseason Deep-Threat Robby Anderson ziehen lassen müssen und stehen nun auf der Receiver-Position ziemlich nackt dar. Da muss nachgerüstet werden, will man den jungen QB Sam Darnold endlich auf das nächste Level heben. Auch den Las Vegas Raiders fehlt seit dem Abgang von Amari Cooper ein Top-Receiver (letzes Jahr war Tight End Darren Waller Passempfänger Nummer eins). Diese beiden Teams werden Lamb und Jeudy womöglich untereinander aufteilen. Sollte einer der beiden auf 13 noch zu haben sein, sollten vielleicht auch die 49ers mit ihrem von den Colts erhaltenen Pick zuschlagen. Ihnen fehlt neben Marquise Goodwin und Jalen Hurd ein richtiger Allround-Receiver.
Henry Ruggs (Alabama)
Ein weiterer Receiver aus Alamaba wird in diesem Draft sehr hoch gehandelt. Henry Ruggs hat beim Combine mit einer Zeit von 4,27 Sekunden im 40-Yard-Dash allen anderen Spielern seine sprichwörtlichen Rücklichter gezeigt. Dass pure Geschwindigkeit keinen (sofortigen) NFL-Erfolg bedeutet ist hinlänglich bewiesen. Bestes Beispiel ist Speedster John Ross (seine 4,22 Sekunden über 40 Yards sind NFL Rekord), dessen Karriere auch nach drei Saisons noch nicht so wirklich Fahrt aufgenommen hat. Aber für Ruggs spricht neben seiner Schnelle auch der Umstand, dass er in seiner gesamten Karriere nur fünf aller fangbaren Bälle in seine Richtung fallen gelassen hat. Die sogenannten Ball-Skills gibts also obendrauf!
Team: Die Broncos haben seit sie Emmanuel Sanders an die 49ers getrade haben neben Courtland Sutton nicht viel Angebot auf der Position des Wide Receivers. Wenn sie mit Drew Lock in eine neue Zukunft durchstarten wollen, täten sie gut daran ihm eine Waffe wie Ruggs zur Seite zu stellen.
Kostenlose Gratis Tipps
Aktuelle News
