Champions League: Lazio Rom vs FC Bayern

Der Titelverteidiger reist mit einer ausgewachsenen Mini-Krise im Gepäck zur Lazio nach Rom. Zuletzt konnte zwar die Klub-WM eingeheimst werden, allerdings darf bei allem Respekt bezweifelt werden, ob die Konkurrenz einen echten Gradmesser dargestellt hat. Mit Ausnahme des kleinen Betriebsausflugs nach Katar gab es für die Münchener im Februar nur einen einzigen Sieg: Ein mühsames 1-0 gegen die Hertha. Ganz nebenbei sorgen Karl-Heinz Rummenigge und Hansi Flick mit bestenfalls fragwürdigen politischen Kommentaren für noch größere Unruhe in und um die Mannschaft von der Säbener Straße.
Diese Unruhe überträgt sich auf dem Platz scheinbar auch auf die Defensive des FCB. Alleine in den letzten zwei Spielen setzte es fünf Gegentore. Dabei haben die Bayern neben massiven Zuordnungsproblemen auch oft mit individuellen Fehlleistungen in der Defensive zu kämpfen. Alphonso Davies, in der Offensive ein belebendes Element, fehlt es als erst kürzlich zum Verteidiger umgewandelter Spieler oft an Erfahrung, Übersicht und Hartnäckigkeit. Das wird besonders dann deutlich, wenn er Angreifer auf seiner linken Seite aus dem Spiel nehmen soll. Auch Niklas Süles Abwehrverhalten ist zu passiv und unbeweglich (wie etwa letzten Samstag beim 2-0 durch Amin Younes). Auch die beiden Neuzugänge Marc Roca und Bouna Sarr sind derzeit noch Fremdkörper im Spiel der Bayern, können demnach noch nicht wirklich helfen.
Dabei hätte die Offensive der Römer sogar unter besseren defensiven Voraussetzungen das Zeug, den Bayern gehörige Probleme zu bereiten. Allen voran natürlich der geradezu unaufhaltsame Ciro Immobile, der in der letzten Serie A-Saison 36 Mal Torhüter hinter sich greifen ließ und diese Saison auch schon wieder 19 Mal ins Schwarze traf. Unterstützt wird er von dem von Chelsea und Real umworbenen Sergej Milinkoviv-Savic (80 Millionen Euro stehen im Raum) und den gerade in Topform befindlichen Joaquin Correa. Letzterer, ein begnadeter Techniker, stellt einen ähnlichen Spielertyp dar wie Amin Younes von der SGE, welcher der FCB-Defensive bekanntermaßen einiges an Kopfzerbrechen bereitet hat.
Überhaupt ähnelt Lazio Rom mit seiner Mischung aus hoher Aggressivität, individueller spielerischer Klasse und schnörkellosem, sowie kontaktarmen Angriffen der Eintracht aus Frankfurt. Damit ist allerdings noch nicht gesagt, dass die Bayern dasselbe Ergebnis erwartet wie letzten Samstag. Zumal die Münchner mit der Rückkehr von Leon Goretzka endlich wieder mit ihrer angestammten Doppel-6 auflaufen können und vorne weiterhin genügend individuelle Klasse haben, um zu jedem Zeitpunkt zu treffen. Allerdings muss den Bayern auch klar sein, dass es ihnen bei ihrer derzeitigen defensiven Verfassung nicht jederzeit gelingen wird den höchst opportunistischen Angriff der Römer im Zaum zu halten. Wir sollten uns somit auf ein torreiches Spiel gefasst machen in dem mehr als zwei Tore fallen dürften.
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