Last Dance für Henry und Tannehill? Und: Indianapolis darf wieder hoffen

Heute mit gleich zwei Teams aus der AFC South: Während die Titans in eine ungewisse Zukunft blicken, dürfen die Colts auf eine deutlich bessere Saison hoffen.
Tennessee Titans
Stärken
Im Vergleich zur anfälligen Offense ist die Defense der Titans halbwegs stabil. Das liegt natürlich an Coach Mike Vrabel, dessen Expertise klar in der Verteidigung liegt. Gut möglich, dass er die Unit sogar nochmal auf ein Top 10 Level hievt. Positiv: Safety Kevin Byard bleibt wohl auch nach dem Pay Cut Teil der Secondary, sein Abgang hätte die Titans weiter geschwächt. Zur Wahrheit gehört auch, der Kader war 2022 enorm durch Verletzungen gebeutelt. Viele dieser Profis sind inzwischen wieder fit. Talent hat das Roster durchaus, unter anderem Tight End Chig Okonkwo und Receiver Treylon Burks haben das schon 2022 angedeutet.
Schwächen
Ryan Tannehill, 35 Jahre alt und Derrick Henry, 30 Jahre alt – das Herzstück dieser Offense ist schlichtweg zu alt. Das mag in dieser Saison nochmal funktionieren, langfristig muss sich die Franchise aus Tennessee aber etwas für die Zukunft überlegen. Besonders wenn man bedenkt, dass Henry vor allem über seine Physis kommt, hat seine geniale Karriere ein nahes Verfallsdatum. Viel zu lange hat man sich in Nashville auf den genialen Runningback verlassen. Im Draft zog man in der zweiten Runde nicht ohne Grund Will Levis, denn auch auf der Quarterback-Position musste man dringend handeln. Neben dem Alter sind auch die auslaufenden Verträge der beiden zu beachten, sowohl Tannehill als auch Henry werden 2023 Free Agents. Mit dem Pay Cut von Leistungsträger Kevin Byard hat die Franchise nicht unbedingt Werbung für sich gemacht. Schaut man sich den Rest der Offense an, zeigt sich ein düsteres Bild. Das Receiving-Corps ist viel zu schwach, in der Off Season verlor das Team insgesamt zu viele Spieler.
Motto der Saison: Titans-Fans schnallt euch an, wir erwarten Turbulenzen. Tennessee wird versuchen nochmal alles aus den wenigen Top-Spielern zu quetschen, die es derzeit noch gibt. Ob das reicht, um in der AFC South eine Rolle zu spielen?
Indianapolis Colts
Stärken
Die Eagles haben es 2023 bis in den Super Bowl geschafft, Offensive Coordinator Shane Steichen nach Indianapolis zu lotsen – definitiv kein schlechter Move. Man denke beispielsweise daran, wie Steichen QB Jalen Hurts entwickelt hat. Gut möglich, dass ihm dasselbe auch bei Rookie Anthony Richardson gelingt. Beide Spieler sind vor allem auf dem Boden und in der Pocket mit unglaublichem Talent und der richtigen Athletik ausgestattet. Vor allem die Unberechenbarkeit eines neuen Starters könnten die Colts zumindest am Anfang der Saison für sich nutzen. Steichen wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine laufspiellastige Offense setzen, mit den erstklassigen RBs Jonathan Taylor und Zack Moss, sowie Richardson macht das auch total Sinn.
Schwächen
So sehr Richardson am Boden beeindruckt, so sehr mangelt es noch bei seiner Completion-Rate. Im College lag diese bei unter 60%. Ein Wert, der dringend nach oben geschraubt werden muss, um in der NFL halbwegs eine Chance zu haben. Einen Wermutstropfen hinterlässt der Trade von Cornerback Stephen Gilmore, doch durch den starken Draft hat man sich auf dieser Position ausreichend eingedeckt. Vieles bei den Colts macht zwar jetzt schon Sinn, wirklich entfalten wird sich dieses Roster aber wahrscheinlich erst in ein bis zwei Jahren. Einen Playoff-Run sollte man deshalb 2023 noch nicht erwarten.
Motto der Saison: Endlich wieder Hoffnung in Indy: Mit Steichen und Richardson ist vieles möglich, ob 2022 schon das Jahr der Colts wird, ist allerdings fragwürdig.
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