Draft Grades NFC North: Vikings, Packers, Lions und Bears

Die AFC ist abehakt, heute wenden wir uns der ersten Division in der NFC zu. Wie planen die Packers ihre Zukunft nach der Ära Rodgers? Und können die Lions ihre starken Leistungen auch im Draft unterstreichen?

Minnesota Vikings: Note 2

Bereits im Vorfeld des Drafts hatte das Front Office der Vikings alle Hände voll zu tun. Denn Adam Thielens Vertrag machte Probleme, der Wide Receiver hatte den zweithöchsten Cap Hit im Team (19.97 Millionen $). Die Konsequenz: Thielen wurde verabschiedet, was für Minnesota aber eine riesige Lücke im Receiving-Corps verursachte. Wenig überraschend wurde diese schon in der ersten Runde adressiert, Jordan Addison wird vor allem im Slot zum Einsatz kommen und ist für seine Route-Running-Fähigkeiten bekannt. Allerdings muss Addison dringend noch an Muskelmasse zulegen (zu klein und leicht), um endgültig in der NFL anzukommen. Neben Justin Jefferson ist er aber eine solide Option für QB Kirk Cousins. Nachdem der wichtigste Spieler unter Dach und Fach war, ging der Fokus auf die Defense. Unter anderem zwei Cornerbacks und ein Defensive Tackle wurden gezogen, DC Brian Flores bekommt vor allem für die Secondary Tiefe im Kader.

Green Bay Packers: Note 3

Nach dem Trade von Aaron Rodgers hatten die Packers sage und schreibe 13 Picks zur Verfügung. Und entschieden sich in der ersten Runde wieder einmal gegen eine Offensivwaffe für ihren Quarterback. Stattdessen zog man Edge Rusher Lukas Van Ness. Diese Entscheidung führte bei vielen Experten zum Kopf schütteln, schließlich wären zu diesem Zeitpunkt noch absolute Top-Talente verfügbar gewesen. Immerhin investierte man in den nächsten drei Picks  in zwei Tight Ends und einen Wide Receiver. Die besten Spieler der Klasse, wie Kincaid oder LaPorta waren da allerdings schon weg. Auch für die Secondary gab es mit einem Safety und einem Cornerback noch Unterstützung. Wichtig, denn Darnell Savage und Tarvarius Moore enttäuschen ja bislang eher. Vor allem Anthony Johnson ist ein spannender Spieler, der ein Hybrid aus Safety und Cornerback darstellt und eigentlich zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Board hätte sein dürfen.

Detroit Lions: Note 4

Eines der Verlierer-Teams in diesem Draft: General Manager Brad Holmes hat schlichtweg keinen guten Job gemacht. Mit den beiden Erstrundenpicks einen Running Back und einen Linebacker zu holen, war komplett sinnlos. Sowohl Jahmyr Gibbs, als auch Jack Campbell sind zwar grandiose Spieler auf ihren Positionen, dennoch hätten sie nie an 12. und 18. gehen dürfen. Hier war der Value klar nicht gegeben. Danach wurde es etwas besser, mit Sam LaPorta konnte man Value und Need decken. LaPorta war der beste Receiving-Tight End der Klasse. Auch die Wahl auf QB Hendon Hooker ist spannend, der durch seinen Kreuzbandriss natürlich etwas riskant ist, aber dafür günstig kam. Mit den verpatzen Picks in der ersten Runde und der verpassten Chance dem Roster mehr Qualität zu geben, bekommt Detroit aber nur ein „ausreichend“.

First rounders 🏈 pic.twitter.com/3KoSzERvFP

— Detroit Lions (@Lions) April 30, 2023

Chicago Bears: Note 2

Tiefe im Kader und Qualität für die O-Line und D-Line: Der Draft der Bears war grundsolide. Mit Darnell Wright hat Chicago seinen Wunschspieler  bekommen, er hat 2746 Snaps im College gespielt und ist damit sehr erfahren. Im College hat Wright sowohl auf links, als auch auf rechts gestartet, auch beim Einsatz seiner Hände hat er sich enorm gesteigert. Defensive Tackle Gervon Dexter wird zwar noch etwas brauchen, gilt aber ebenfalls als großes Talent.